Top 10 Unesco-Welterbestätten: Abseits bekannter Pfade

Unsere Reiseexperten verraten ihre Top-Welterbestätten – jenseits von Machu Picchu und Angkor Wat.

Veröffentlicht am : Jul 24, 2025 | Zuletzt aktualisiert : Sep 9, 2025

Mehr als 1.200 Kultur- und Naturstätten gehören inzwischen zum UNESCO-Welterbe. Einige, wie Angkor Wat, Machu Picchu oder die Victoriafälle, sind weltberühmt – und entsprechend gut besucht.

Doch auch abseits der bekannten Routen warten große Entdeckungen auf Sie. Und das Beste: Sie können den Zauber dieser Orte ungestört und in aller Ruhe genießen.

Unsere Reiseexperten haben zehn Welterbestätten für Sie ausgewählt, die nur wenige kennen – und genau deshalb eine Reise wert sind. 

1  Belize: Das Belize Barrier Reef

Weltnaturerbe seit 1996

Blick vom türkisfarbenen kristallklarem Wasser auf eine kleine tropische Riffinsel in Belize

Nicht so berühmt wie sein Pendant in Australien, aber ebenso eindrucksvoll: Das Belize Barrier Reef. Das zweitgrößte Riff der Welt erstreckt sich von der Halbinsel Yucatán bis vor die Küste von Honduras. 

Seit 1996 gehört dieses vielfältige Ökosystem mit seinen Korallenriffen, Sandinseln, Lagunen und Mangrovenwäldern zum UNESCO-Weltnaturerbe. In den geschützten Gewässern leben rund 350 Fischarten – dazu Haie, Delfine, Schildkröten und Seekühe.

Luftaufnahme auf das Great Blue Hole, ein riesiges Sinkloch im Belize Barrier Reef

Ein Muss für Taucher: Das Great Blue Hole, ein rund 122 Meter tiefes und 305 Meter breites Sinkloch. Bekannt wurde es 1971 durch den Meeresforscher Jacques Cousteau.

2 Brasilien: Das Binnenfeuchtgebiet Pantanal

Weltnaturerbe seit dem Jahr 2000

Junger Mann mit Fernglas beobachtet Vögel vor der Kulisse des Pantanal Sumpfgebietes in Brasilien

Das riesige Feuchtgebiet Pantanal (in etwa halb so groß wie Deutschland) ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber

Der Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt ist spektakulär. In den überfluteten Gras- und Feuchtlandschaften haben Sie beste Chancen, Jaguare, Capybaras (Wasserschweine), Kaimane, Brüllaffen, Riesenfischotter, Affen und eine riesige Vielfalt an Vogelarten (über 650!) in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen.

Jaguar auf einem Baumstamm liegend, im Hintergrund der Dschungel

Die Tierbeobachtungen sind oft intensiver als in vielen afrikanischen Safaridestinationen. Auch für Fotografen ist das Pantanal ein absolutes Highlight.

3  Indien: Le Corbusiers Kapitol in Chandigarh

Weltkulturerbe seit 2016

Luftaufnahme, in der Mitte ein Kreisel mit vier Abzweigungen und rastermässig anliegenden Häusern mit Garten.

Die indische Planstadt Chandigarh ist eine Kultstätte moderner Stadtplanung. Nach der Unabhängigkeit Indiens entwarf der Schweizer Architekt Le Corbusier Chandigarh als ein Symbol für Aufbruch und Modernität. 

Die Stadt begeistert Architekturfans mit einem rechtwinklig angelegten Straßennetz, moderner Ästhetik und Monumentalbauten wie dem Regierungskomplex Kapitol, der seit 2016 zusammen mit weiteren architektonischen Werken Le Corbusiers in sieben Staaten zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Modernistisches Betongebäude mit Wasserbecken in Chandigarh, Indien
Palace of Assembly, Chandigarh | Photo by Chiara/ CC BY-SA

Chandigarh ist auch unter dem Beinamen ‚City Beautiful’ bekannt. Die grüne Metropole ist nicht nur visuell spannend, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Abstecher in den Himalaya oder kulturelle Entdeckungen im Bundesstaat Punjab.

4 Indien: Die verlorene Stadt Hampi

Weltkulturerbe seit 1986

Panoramaansicht eines Hindutempels bei Sonnenuntergang in Hampi, Südindien

Eine Streifzug durch die mit Felsbrocken übersäten Landschaften von Hampi ist ein surreales Erlebnis. Dazu säumen tausende Monumente – Forts, Tempel, royale Anlagen – die Ufer des Tungabhadra in Karnataka. 

Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert war Hampi das Zentrum des letzten großen Hindu-Reichs in Südindien – und eine der größten mittelalterlichen Städte der Welt. Ein zwei Kilometer langer Uferspaziergang führt Sie zum imposanten Vittala-Tempel, der für seine Säulenhallen und den steinernen Prozessionswagen berühmt ist, zu sehen auf der Rückseite des 50 Rupien-Scheins.

Nicht weniger prachtvoll ist der Virupaksha-Tempel aus dem 7. Jahrhundert. Auch heute noch wird er als Gebets- und Pilgerstätte genutzt. 

Abbildung eines steinernen Prozessionswagens auf der Rückseite des indischen 50 Rupien-Scheins

Nicht verpassen: der Moment, wenn die untergehende Sonne Hampi in ein warmes, orangerotes Licht taucht. Vom Virupaksha-Tempel sind es weniger als zehn Minuten bis zum Sunset Point auf dem Hemakuta Hill. Die Aussicht auf den Tempelkomplex und die bizarre Felsenlandschaft ist einfach magisch!

5 Japan: Die verborgenen christlichen Stätten in der Region Nagasaki

Weltkulturerbe seit 2018

Blick auf eine von japanischen Häusern gesäumte Gasse, im Hintergrund ein Kirchturm
Blick auf die Gedenkkirche des Heiligen Franz Xaver auf der Insel Hirado, Nagasaki

Ein Besuch in Nagasaki führt Sie auf eine faszinierende Reise durch die wechselvolle Geschichte des Christentums in Japan.

Nachdem das Christentum im Jahr 1614 offiziell verboten wurde, zogen sich viele Gläubige und Missionare in kleine Dörfer und auf entlegene Inseln rund um Nagasaki zurück. Dort praktizierten sie ihren Glauben über zwei Jahrhunderte lang im Geheimen – bis das Verbot 1873 aufgehoben wurde.

Heute zeugen zehn Dörfer, das Schloss von Hara und die Oura-Kathedrale von dem über Generationen hinweg bewahrten christlichen Erbe. Seit 2018 haben diese Stätten UNESCO-Status.

Rote Kirche mit zwei Türmen inmitten einer japanischen Stadt
Nagasaki mit der Urakami-Kathedrale

6 Kambodscha: Koh Ker, archäologische Stätte des antiken Lingapura 

Weltkulturerbe seit 2023

Von Bäumen gesäumter Steinpfad, umgeben von Pfeilern und Ruinen einer ehemaligen Khmer-Stadt.

Zwischen 928 und 944 das politische und spirituelle Zentrum des Khmer-Reiches, geriet Lingapura in späteren Jahrhunderten in Vergessenheit. Erst Mitte 19. Jahrhunderts wurden die Ruinen der ehemaligen Hauptstadt im dichten kambodschanischen Dschungel von französischen Forschern wiederentdeckt.

Heute umfasst die archäologische Stätte Koh Ker 184 Monumente, darunter Tempel und Heiligtümer mit Skulpturen, Inschriften und Wandmalereien. Im Zentrum steht eine 35 Meter hohe Pyramide, der Prasat-Thom-Tempel, die man eher in Mittelamerika vermuten würde – die Ähnlichkeit mit der Pyramide von Chichén ist verblüffend.

Blick aus der Luft auf eine  mit Gras bewachsene, steinerne Pyramide im Dschungel von Kambodscha.

Koh Ker zählt erst seit 2023 zum UNESCO-Welterbe. Im Gegensatz zu der zweieinhalb Autostunden entfernten Tempelstadt Angkor, haben Sie noch die Gelegenheit, die mythische Lost City abseits der Touristenmassen zu erkunden.

7 Marokko: Die Medina von Tétouan

Weltkulturerbe seit 1997

Ein von verschnörkelten Strassenlaternen gesäumter Platz in Tetouan, Marokko Im Hintergrund weisse Häuserfassaden.

Die berühmten Königsstädte Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat stehen (völlig zu Recht) ganz oben auf vielen Reisewunschlisten, aber auch Tétouan lohnt einen Abstecher. Die Medina der Stadt gilt noch als echter Geheimtipp.

Nach dem Ende der muslimischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel im Jahr 1492 fanden viele andalusische Flüchtlinge in Tétouan eine neue Heimat. Ihr kulturelles Erbe prägt die Stadt bis heute – in ihrer Musik, ihrer Kunst und in der Küche.

Die Medina von Tétouan mag zwar zu den kleineren des Landes gehören, zählt aber zu den authentischsten. Sie ist erstaunlich gut erhalten und blieb von späteren Einflüssen weitgehend verschont.

Auch ein Besuch des spanisch geprägten Stadtviertels ‚Ensanche’ lohnt sich. Es stammt aus der Zeit, als Tétouan Hauptstadt des spanischen Protektorats war. Seit Mai 2024 steht das Viertel auf der Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe.

8 Südafrika: Stätten des Vermächtnisses von Nelson Mandela

Weltkulturerbe seit 2024

Rückansicht einer grossen Bronzestatue von Nelson Mandela in Pretoria, Südafrika. Im Hintergrund mehrstöckige Gebäude.

Geschichts- und Politkinteressierte sollten sich Südafrikas jüngstes Welterbe und eine Reise auf den Spuren von Nelson Mandela nicht entgehen lassen. 

2024 ernannte die UNESCO 14 Orte, die an den Kampf gegen das Apartheid-Regime erinnern unter dem Titel ‚Menschenrechte, Befreiung und Versöhnung: Stätten des Vermächtnisses von Nelson Mandela’ zum Weltkulturerbe. 

Blick aus der Luft auf einen zweistöckigen, von Wolkenkratzern umgebenen Gebäudekomplex in Johannesburg, Südafrika.
Constitution Hill in Johannesburg

Die 14 Stätten des Menschenrechts- und Befreiungskampfes sind über das ganze Land verteilt. Zu ihnen gehören der Gründungsort des Afrikanischen Nationalkongresses ANC (die Waaihoek Wesleyan Kirche in Bloemfontein), das heutige Verfassungsgericht Constitution Hill in Johannesburg und die Union Buildings in Pretoria, der heutige offizielle Regierungssitz.

9 Tansania: Selous Game Reserve

Weltnaturerbe seit 1982

Blick auf eine tropische Flusslandschaft in Tansania. Im Vordergrund ein knorriger Zweig mit darauf sitzenden schwarzen Glanzklaffschnabeln.

Der im Süden Tansanias gelegene Nyerere National Park (früher Selous Game Reserve) ist ein unberührtes Juwel und eines der größten Wildnisgebiete Afrikas.

Weit weniger bekannt als die berühmte Serengeti und der Ngorongoro-Krater im Norden des Landes, erleben Sie hier exklusive Safaris ganz fernab der Massen. 

Im Nyerere National Park leben große Elefantenherden, seltene Wildhunde, Spitzmaulnashörner und zahlreiche Raubkatzen. Flusspferde, Krokodile und hunderte von Wasservögeln fühlen sich besonders in den Seen und Sümpfen wohl. 

Blick auf zwei kleine. motorbetriebene Safariboote im Nyerere National Park. Im Hintergrund eine Giraffe.

 Auf spannenden Bootsafaris haben Sie Gelegenheit, die faszinierende Wasserwelt und ihre Bewohner hautnah zu erleben

10 Uganda: Bwindi-Nationalpark 

Weltnaturerbe seit 1994

Tropisches grünes Waldgebiet mit tiefen Nebelwolken im Bwindi-Nationalpark, Uganda.

Der Bwindi-Nationalpark im Südwesten Ugandas verzaubert mit seiner außergewöhnlichen Fauna, mit mehr als 160 Baum- und über 100 Farnarten. Besonders bekannt ist der Park jedoch als Heimat seltener und gefährdeter Tiere, allen voran der Berggorilla. 

Heute leben nur noch rund 100 Berggorillas in freier Wildbahn – die Hälfte davon im dichten, tropischen Dschungel des Bwindi-Nationalparks. 

Gorilla in einer Waldlichtung im Bwindi-Nationalpark

Die Wanderung durch die üppige Vegetation auf der Suche nach den gefährdeten Primaten ist kein Spaziergang: Der Weg führt über matschige Pfade und steile Hänge, Geduld und Ausdauer sind gefragt. Doch all das ist vergessen, wenn sich plötzlich das dichte Blätterdach öffnet – und ein 150 Kilogramm schwerer Gorilla direkt vor Ihnen auftaucht.

Wenn Sie dann einer Gorillafamilie beim Spielen und Herumtollen zusehen dürfen, ist das ein Moment, der tief berührt. Kaum eine andere Wildtiersichtung lässt sich mit einer so persönliche Begegnung vergleichen. 

Top 10 Unesco-Welterbestätten: Abseits bekannter Pfade

Falls Berggorilla-Trekking im Bwindi-Nationalpark auf Ihrer Wunschliste steht, habe ich einen Tipp für Sie: 2026 eröffnet die wirklich außergewöhnliche Lodge Erebero Hills des Safari-Veranstalters Asilia. Asilia engagiert sich für den Schutz gefährdeter Ökosysteme durch nachhaltigen Tourismus, schafft lokale Arbeitsplätze und setzt auf umweltschonende Bauweise sowie erneuerbare Energien.

Sonia Bonanni

Reiseberaterin Enchanting Travels

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